Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Saxonette, Spartamet und andere
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Dieter-K
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Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von Dieter-K »

Hallo Jörg,

vor 1-1/2 Jahrwn habe ich mal Reibbelag kaufen müssen. Es gab etwa 20 laufende Meter auf Rolle.
Belegt habe ich bisher noch nicht. Aber ich werde es (wegen der 20 Meter, die ein paar Euronen gekostet haben).
Die Fertigungsschritte liegen grob umrissen vor meinem geistigen Auge. Mehr bisher noch nicht, weil ich selbst noch nie eine Kupplung klein bekommen habe.

Geklebt wird mit JB-Weld, das bis knapp über 300°C temperaturbeständig bleibt. Das reicht mir im kühlen Kurbelgehäuse.

Grüße - Dieter
Jörg

Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von Jörg »

Hallo Dieter,hast Du auch Kevlargewebe ? Ein Mitglied im H.-Forum hat auch mit JB-Weld geklebt .Allerdings habe ich so meine Bedenken ,durch die grobe Struktur des Gewebes dringt der Kleber auch auf die spätere Reibfläche .Nun frage ich mich natürlich ,was in diesem Falle den neuen Kupplungsbelag ausmacht ,mehr das Gewebe oder mehr der ausgehärtete Kleber.Meiner Meinung nach kommt nur ein Belag in Frage ,der den Kleber nicht an die Oberfläche dringen läßt ,sondern zwischen Kupplungsbacke und Belag bleibt .Auch müssen die Backen mit den neuen Belägen während des Klebevorganges im Inneren der Kupplungsglocke fixiert werden um ein späteres vollflächiges Aufliegen zu gewährleisten .Es müßte vielleicht recherchiert werden ,woher Sachs die originalen Beläge bezieht ,ich persönlich würde dann lieber solch einen Belag verwenden,da gibt es dann keine unvorhergesehenen Überraschungen in Form von falscher Dicke ( zu frühes Greifen )oder zu harter Reibfläche ( Kupplungsglockenverschleiß ) ,es sei denn die Klebeverbindung würde nicht halten .
Sparky

Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von Sparky »

Hallo zusammen,
zunächst einmal herzlichen Dank an Dieter, für die SUPER-Bilder.
Mir war bisher nicht klar, was es mit den Reibbändern auf sich hat,
die man ebensogut auch Gleitbänder nennen könnte...
Jetzt werd' ich mir das erstmal in Ruhe ansehen
und die Kupplung dann im Kopf rotieren lassen. :mcgreen:

@Jörg
Ob da in den Poren eines neu aufgeklebten Reibbelags Kleber ist
oder Zweitaktöl, das sollte die Reibeigenschaften nicht groß verändern.
Was das Anpressen an die Kupplungsglocke bis zur Aushärtung betrifft,
so könnte man da einfach etwas Wachspapier/Trennpapier dazwischenlegen.
Dann klebt nichts an. Das Trennpapier wird anschließend abgezogen.

Grüße - Sparky
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Dieter-K
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Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von Dieter-K »

Hallo Jörg,

Kevlarband als Kupplungsbelag würde ich vielleicht und mit etwas Skepsis ausprobieren. Ich fürchte um die Glocke.
Mit JB-Weld würde man die Kupplungsglocke nicht beschädigen, wenn es das Kevlarband durchsetzt. JB-Weld ist im Vergleich zu Stahl doch sehr weich, aber für einen Kleber recht temperaturfest. In meinem Backofen hat es bei 250°C jedenfalls nicht geschwächelt.

Dieter
Sparky

Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von Sparky »

Die endgültige Erklärung: (???)

Hallo zusammen,
Ich hab' mir Dieters Bilder mal in aller Ruhe genau angesehen.
Die beste Erklärung für das typische Geklapper beim Gaswegnehmen würde ich jetzt darin sehen, dass die Kupplungsbacken von den kurbeltriebbedingten Kurbelwellen-Drehschwingungen zu einer "Flatterbewegung" angeregt werden können, die unter ungünstigen Bedingungen zu einem relativ lauten Hin- und Herprellen zwischen ihrer Ruhelage auf dem Backenträger und ihrer Reibposition an der Kupplungsglocke führt.
Folgende Bedingungen müssen dazu erfüllt sein:

1. Reibbacken etwa im "Schwebezustand", also etwa Eingriffsdrehzahl
Hier hängen die Backen quasi elastisch an der Spannfeder, wodurch ein schwingfähiges System entsteht. So ein System hat eine Eigenfrequenz, und wenn man Pech hat, dann passt die etwa zur Anregungsfrequenz der KW-Drehschwingungen, das wäre etwa die Frequenz der doppelten Eingriffsdrehzahl. Ist die Drehzahl weit abseits dieser "Schwebedrehzahl" (also z.B. im Leerlauf oder bei hohen Drehzahlen), dann "wissen" die Backen, wo sie anzuliegen haben, und können nicht klappern. Das Geklapper tritt typischerweise nur auf, wenn sich die Kupplungsglocke beim Gaswegnehmen während der Fahrt lastfrei mitdrehen kann. Beim Start ist das anders! Die Reibung der Backen an der Glocke "gegen ihren Strich" lässt sie einerseits dort quasi haften, außerdem gibt es reichlich Dämpfung!

2. Gute Schmierung = wenig Reibung = wenig Dämpfung = kräftige Resonanz
Normalerweise verhindern die Reibbänder, dass die an der Spannfeder quasi elastisch hängenden Kupplungsbacken zu schwingen beginnen. Bei allzu guter Schmierung, also viel Öl im winterlich kalten Kurbelgehäuse reicht dieser Dämpfungseffekt offenbar manchmal nicht aus, und die Backen fangen zu schwingen an.

3. Kurzer Weg zwischen der Backen-Ruhelage und ihrer Reibposition (viele 10tel mm sind es trotzdem!)
Ist dieser Weg kurz, dann kann schon nach wenig Schwingungsanregung, also nach kurzer Zeit, das Hin- und Herprellen zwischen diesen beiden Positionen beginnen. Erst muss sich die Schwingung soweit "aufgeschaukelt" haben, dass ihre Amplitude größer ist als dieser Weg zwischen den beiden Prellpositionen. Außerdem kann auf kurzem Weg durch die Reibbänder nur wenig Dämpfung erzielt werden, auf langem Weg wirkt die Dämpfung viel besser.

Punkt 3 erklärt, dass das Problem oft auch neue Motore betrifft, denn bei einer neuen Kupplung ist der Weg zwischen den beiden Prellpositionen kürzer als bei einer verschlissenen. Punkt 3 bietet auch eine Strategie zur Bekämpfung des Klapperns: Die Ruheposition auf dem Kupplungsbackenträger könnte durch Dremeln an den richtigen Stellen leicht um mehrere 10tel mm nach innen hin verlagert werden, ohne dass die Kupplungsfunktion dadurch beeinträchtigt wird. Vielleicht betrifft das Problem ja auch nur denjenigen kleinen Teil der Kupplungen, der durch Fertigungstoleranzen bedingt nur recht knapp in die Kupplungsglocke hineinpasst.

Anmerkungen am Rande:
a. Die Backenlager selbst (die Achsen, um die sich die Backen geringfügig drehen können, "Auflagerorte") sollten eher nicht die Quelle des Geklappers sein, weil dort eigentlich zuwenig Spiel für so ein lautes Geräusch vorhanden ist.
b. Die kurbeltriebbedingten Kurbelwellen-Drehschwingungen, die das Backenflattern anregen, sind um so größer, je kleiner das Massenträgheitsmoment der rotierenden Teile ist. Das wäre z.B. bei einem "geleichterten" Polrad der Fall, welches das Gaswegnehm-Geklapper "besser" anregen sollte als ein schweres.

Entschuldigt bitte - viele Menschen finden derlei Theorie grauenvoll.
Mir macht sowas Freude - hoffentlich ist das kein Krankheitszeichen...
Grüße - Sparky :wink:
Zuletzt geändert von Sparky am Samstag 31. Oktober 2009, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
huecke86

Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von huecke86 »

Hallo zusammen,

hier bekommt man angeblich Reibbeläge zu Aufkleben auch in kleinen Mengen.

www.leicht-gmbh.de

Gruss
Jürgen
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fehntjer
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Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von fehntjer »

Moin,
nur der grösste Teil von dem Anbieter ist nur bedingt Gemischfest und das Material welches geeignet wäre ist nicht vorrätig.

Gruss
Dieter
Dieser Text besteht aus 100% recycled Bits. Haltbarkeits Datum: s. Rückseite

Der Niederrheiner hat von nichts Ahnung kann aber alles erklären
frei nach Hans-Dieter Hüsch
https://i.ibb.co/YNBypqf/vlag-n-L-d-L.jpg
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tnt-dennis
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Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von tnt-dennis »

Ich kann mir unter dem Klappern nicht so ganz was vorstellen.
Könnte es das selbe Klappern oder Rasseln sein, das bei mir auftritt, wenn ich eine gleichbleibende Geschwindigkeit aber ohne Last fahre? Z.B. mit Rückenwind.

Gruß
Dennis
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Dieter-K
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Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von Dieter-K »

Hallo Dennis,

dein Teilchen läuft so fein, da ist meine ja eine richtige Rappelkiste gegen.
Der Zweitakter, der nicht klappert, hat entweder Wasserkühlung oder nicht mehr als 2000 km auf dem Buckel.
Ist aber sicherlich eine Frage der Sensibilität.

Ein Viertakter hat heute IMMMER Lager ohne Kugeln. Da ist ein dämpfender Schmierfilmkeil unter Druck an den Lagerstellen.
Unsere Zweitakter fangen mit Sollspiel an allen Lagerstellen an. Mit jedem Kilometer (übertrieben) wird das Spiel durch Abnutzung größer. Und bei 50.000 km hat der Motor sein Lebensende erreicht. Da ist ein moderner, schonend bewegter TDI mal gerade eingefahren.

Klappern gehört zum Handwerk. Ist nur eine Frage, ob es typisches Klappern ist oder untypisches.

Ich mach' mich da nicht verrückt, lese aber gerne Sparkies teilweise recht komplizierten Ausführungen.

Dieter
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tnt-dennis
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Re: Das gewisse ... Klappern beim Gaswegnehmen

Beitrag von tnt-dennis »

Hi Dieter,
Sorgen mache ich mir auch keine.
Ich wollte es nur zuordnen können. Aber wahrscheinlich kann man das nur ganz genau, wenn man auf der jeweiligen "Klapperkiste" fährt und dann vom Besitzer gesagt bekommt: "Genau das Geräusch da meine ich"

Gruß
Dennis
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