Der Nachrüstsatz (persönlicher Eindruck)

E-Bike, Pedelec, Elektrofahrrad
Antworten
doran

Der Nachrüstsatz (persönlicher Eindruck)

Beitrag von doran »

Eindruck und Fahrbericht vom "BION-X Nachrüst - Antrieb"
250W. Motor Nimh-Akku 8Ah mit integrierter Steuerung - gleiches Gehäuse

1. Allgemeine Ansicht der Dinge.

Das zusätzliche Gewicht von ca. 7,8 kg machen das Rad merklich schwerer. Dies macht sich beim Rangieren auf engen
Wegen - Einfahrten oder beim Überqueren der Straße bemerkbar. Es wirkt unhandlicher - was für weniger geübte Radfahrer
sicherlich ein Nachteil bedeuted. Die Gewichtsverteilung ist gut und der Schwerpunkt liegt angenehm tief. Dies muß positiv vermerkt
werden. Der Rollwiderstand des Rades steigt auf "gefühlte 10% plus" bezogen auf ein gleiches Rad ohne "Nachrüstung". Der Motor
hat offensichtlich etwas Induktions-Strom-Bremswirkung durch Dauermagnete und / oder Restmagnetismus, bauartbedingt nicht änderbar.

So verliert man diese "gefühlten 10%" beim Antrieb und erhält anstatt 25% Unterstützung nur 15%,in der niedrigsten Unterstützungsstufe.
Es gibt andere Systeme welsche diese
systembedingten Verluste im "Aus-Betrieb" ausgleichen, (z.B. Sanyo-Anriebe) sodaß der Fahrer glaubt das Rad liefe genau so leicht wie ohne Antrieb.
Der Schub setzt bei 3 kmh mit einer Verzögerung von ca. 30 sec. ein. - die Verzögerung
habe ich gemessen (grob). Dies ist beim Überqueren der Fahrbahn und Anfahren am Berg nachteilig.
Hier gibt es Systeme die von ca. 1 - 6 kmh mit voller Kraft unterstützen. (ein großer Vorteil.) Ältere Menschen werden dies zu schätzen
wissen. Hier hat "Bion-X" Nachholbedarf -insbesondere da man den recht hohen Preis gegenüber belgischen oder chinesischen Produkten
mit besserer Qualität begründet. Zweischneidig = die Eigenschaft, daß der "Schub" auch verzögert abschaltet.Beim Jonglieren im Schrittempo
um Ecken kommt es vor daß der "verzögerte" Schub einen gerade noch um die Ecke schiebt - ohne zu treten - oft = der gewählte Gang auch zu
groß um das Rad zu beschleunigen - man muß dann mangels Fahrt abspringen. Es kommt aber auch vor das man aprupt bremsen muß & parallel
schiebt der Motor weiter ( max. 30 sec.) Fährt man vorausschauend & hört zeitig mit Treten auf - kein Nachteil .Für geübte Fahrer = der Nachrüstsatz
zu empfehlen - für technisch wenig oder nicht Interessierte eher nicht.Ebenfalls zweischneidig = die nicht wahrnehmbare oder nicht vorhandene
Unterspannungs-Abschaltung. Wer vorsichtig fährt & stpoppt & nachlädt wenn die Kapazitäts-Restanzeige gegen 0 geht, dem passiert nichts.
Man kann aber noch gut 10km fahren obwohl die Anzeige "leer" sagt. Schaut man dabei auf den Spannungsmesser (selber nachgerüstet) kann
man den Akku mit "Schleichfahrt" noch bis 17...18 V herunterfahren. Lastsprünge im sec.Bereich bis 15V verträgt er auch noch. Da bewegt man
sich aber auf den roten Bereich zu - & bei Nichtbeachtung entstehen bleibende Schäden. Zusammengefaßt bietet der Bausatz gute Möglichkeiten
an die Systemgrenzen zu gehen - Technisch unerfahrene Leute geraten aber durch unwissentliches Überschreiten des Grenzbereiches in Probleme.

Negativ fällt auf daß eine recht schmale Felge verbaut wird. Dies ist unlogisch und nachteilig da man ein SV (Sclaverant-Ventil) bekommt.
Damit hat man den Nachteil daß man besondere Pumpen braucht , Es lassen sich auch keine Normalpumpen
mit Manometer verwenden. So muß der Druck geschätzt werden. Bohrt man die Felge auf (6,5mm) auf so wird sie eigentlich unzulässig geschwächt.
Man arbeitet im sogenannten Graubereich.Dafür kann dann ein Dunlop-Ventil benutzt werden und hat oben erwähnte Nachteile beseitigt.

Auf die Felge paßt standardmäßig ein 622-28 er Reifen. Diese Reifen sind jedoch veraltet und kaum noch zu bekommen. Sie sind für Touren-
räder zu schmal und für Rennräder zu breit. Wäre die Felge ein Maß breiter so könnten 32 er oder 38 er Reifen benutzt werden und für ein Dun-
lop-Ventil wäre auch Platz. Man bekommt auch einen 38er Reifen "draufgewürgt" doch er = eigentlich nicht zulässig man bewegt sich im Graubereich.
Zusammenfassung: Der Motor ist vergleichbar mit anderen Pedelecs durchzugstark - dank seines großen Durchmessers und den überdurchschnittlich
vielen Polen - auch bei Vollast stabil ( keine Überhitzung feststellbar im Sommer bei 30 C )
Die Strombremse ( Rekuperation = Stromrückgewinnung ) = vorbildlich.. wird von der konkurenz soweit mir bekannt - nicht erreicht.
Mit leerem Akku läßt sich höchstens 5 km weit fahren - da der Motor als Generator arbeitet - bedingt durch Restmagnetismus - er bremst unerträglich.
Ob bei neuen Bausätzen dieser Mangel behoben = entzieht sich meiner Kenntnis.
Im Großen & Ganzen ein Bausatz für "technisch-Interessierte" & " Elektroschrauber/Elektrotuner" , die bekommen dann einen technischen Leckerbissen
von hoher Qualität. Der 8A Nimh - Akku = eigentlich nicht mehr Stand der Dinge - es müßte ein Li-Ionen oder besser ein Li - Polymer Akku verbaut sein.
Da muß man dann schauen was der Hersteller zur Zeit anbietet . ( das wechselt innerhalb von Monaten)
Dieser Bericht ist subjektiv und gibt meine persönlichen Eindrücke wieder - letzte Klarheit muß jeder für sich gewinnen durch Wichten & Wägen oder
wenn möglich mit einer Probefahrt. ich verbleibe mit frohem Saxogruß an die Gemeinde ... Doran
Benutzeravatar
PeCeBu
Beiträge: 893
Registriert: Montag 20. Oktober 2008, 18:51
Wohnort: Oberbayern

Re: Der Nachrüstsatz (persönlicher Eindruck)

Beitrag von PeCeBu »

Hallo elektro Freunde,
da ich mich nicht wirklich für diese Art Fahrräder interessiere, habe ich diesen Link auch nur überflogen.
Aber
neues High-Tech Bike hängt selbst Motorroller ab - bis zu 100 km/h mit Elektroantrieb
hört sich doch interessant an.
http://www.bavariabike.de/angebote.htm
Gruß Peter
Antworten