Der Stand der Pedelecs im Frühjahr 2011

E-Bike, Pedelec, Elektrofahrrad
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doran

Der Stand der Pedelecs im Frühjahr 2011

Beitrag von doran »

Der Stand der Pedelecs im Frühjahr 2011. Teil.1

Mit Beginn des Frühlings fragt sich der Eine oder Andere, kaufe ich mir
nun ein Pedelec oder warte ich weiter ab ? Soll es an die Stelle der
Saxonette treten, oder diese ergänzen. Bei diesen Fragen werde ich
dem Leser hoffentlich eine Entscheidungshilfe geben können.

Da mein nachgerüstetes "Koga-Rad" mit" Bion X Antrieb" von 2006
(Antrieb der ersten Stunde) einen neuen Akku braucht, nach 5 Jahren,
stehe ich selber vor der Frage, einen "Ersatzakku" anderer Fabrikation
ein zu bauen oder, wenn dies zu problematisch sein sollte, ein neues
Pedelec zu kaufen. Von daher besteht bei mir Bedarf, den Markt erneut
zu analysieren und die Ergebnisse an interessierte Forumsleser weiter
zu geben. Da Bion-X für den Original - Akku, der mittlerweile technisch
veraltet und kapazitätsmäßig nicht mehr mithalten kann,
( 192 Wh.-24V-NIMH- 8Ah ) dafür aber soviel fragt, wie andere Hersteller
für einen größeren Lthium-Ionen Akku bei weniger Gewicht, kommt ein
Original-Austausch nicht in Frage. Wie merkt man, wenn der Akku
schwächelt ? Die gewohnte Reichweite sinkt allmählich, bei mir mittler-
weile ca.die Hälfte. Hänge ich den überwinterten Akku an ein Labornetz-
gerät, so steigt die Spannung innerhalb einer 1/4h von 8 V auf 26 V
bei einem Anfangsladestrom von 1,5 A -eingestellt mit der Strombegren-
zung. Diametral zum Spannungsanstieg sinkt der Strom auf 0,35 A.
Das bleibt dann fast konstant. Nach 24h kommt die Spannung auf 27 V
( früher 28,2V ) der Strom hat sich auf 0,20 A eigependelt. Das heißt,
der Akku ist "taub", die Chemie funktioniert nicht mehr. Er speichert
vielleicht noch ~ 100 Wh. Wird er jedoch belastet, bricht die Spannung
ein, so daß die 100 Wh. nicht wirklich abgerufen werden können.
Das Bedienpanel des Antriebes zeigt Versprödungsrisse & teilweise
sind Zahlen ausgefallen. Von Langlebigkeit keine Spur, dafür glänzt
BionX mit fürstlichen Preisen & einem miserabelen Kundendienst, so
meine Erfahrung. Das seinerzeit mitgelieferte Ladegerät, war halb so
groß wie das von Giant, wurde extrem heiß & gab schon nach einem
halben Jahr "den Geist auf" (made in China) Das zeitgleich in Betrieb
genommene größere "Giant-Ladegerät" versieht heute noch seinen
Dienst. Mag jeder für sich daraus Rückschlüsse ziehen.

Ich werde bewußt nicht zu "technisch werden", wende mich aber in
erster Linie an Leser, die meine Beiträge gelesen haben,
oder allgemeines technisches Grundwissen mitbringen. Der Schwer-
punkt soll so wenig theoretisch wie möglich, dafür praxisorientiert sein.

Was hat sich getan auf dem großen "E-bike" Markt ?
Die Hauptsäule ist zur Zeit das Standard-Pedelec mit seinem 250 W.
Antrieb. Es kann von Jedermann ab 15 Jahren gefahren werden.
Ohne Helm, ohne Versicherung, ohne Zulassung, & man ist, wenn
man aussucht, bis 27 kmh unterwegs, ein starkes Kaufargument .
Im Gegensatz zur ( liebgewonnen Saxonette mit ihrem besonderen
Charme) sind die Pedelecs fast narrensicher. Ihre Betriebssicherheit
reicht an die heutiger PKW heran, sie laufen einfach immer.
Einige Firmen nutzen die maximale Toleranzgrenze um erst bei 27 kmh
echt abzuregeln. ( offiziell sind 25 kmh zulässig ) Einige Firmen regeln
schon bei 22...23 kmh massiv ab. Wer Wert auf "Spitze" legt, muß
nachfragen& probefahren. Wer ein gemütliches Tourenrad sucht braucht
nicht darauf zu achten.Den meisten Menschen reicht es mit 16..20 kmh
die Natur zu geniessen. Unterstützung bis 23kmh bringen aber alle
Räder, danach wird die Unterstützung sanft zurückgenommen um bei
25..26 kmh bei "Null" anzukommen.

Allgemein ist fest zu stellen (bis auf Ausnahmen) hat sich die verfügbare
Unterstützungsenergie erhöht. Lag das Mittelfeld vor 2..3 Jahren noch
bei 150 ... 200 Wh. so liegt es heute bei 300 ... 360 Wh. fast eine Ver-
doppelung. Die Entwickler haben diesen Energiezuwachs etwa zu 1/3
auf verbessertes Anzugsmoment / Beschleunigung & zu 2/3 auf ver-
besserte Reichweite verteilt. Einzelne Räder gehen von dieser Mittellinie
ab & geben einseitig der Reichweite oder der Steigfähigkeit /Beschleuni-
gung den Vorzug. Das gilt in erster Linie für ausgewisene Tourenräder
oder Mountainbikes / Trekkingräder. Durch statistische Kundenbefra-
gungen und Auslesen der Fahrprotokolle hat man festgestellt,
daß die Mehrzahl der Pedelecfahrer nicht über ~ 60 km pro Tag fahren.
Ausreisser nach oben & unten werden in Kauf genommen. Daraus folgt,
der Programmierer der Steuerung legt den "Schub" so fest,daß man mit
einer Akkuladung ca. 60 km weit kommt, ( imEco-Modus ) & wenn noch
Energie übrig bleibt, wird die für mehr " Durchzug" - verwendet. Bei
ausgesprochenen Stadträdern gilt das nicht, hier spielt die Reichweite
kaum eine Rolle.

In der Praxis heißt das, wo man vor einiger Zeit mit 150 - 200 Wh.
Kapazität 60 km radelte, mußte man sich mit 25% Unterstützung
begnügen. Dabei kann man davon ausgehen, das mindestens 10%
für erhöhten Rollwiderstand & Gewicht verbraucht werden. Bleiben
für den Schub magere 15% übrig. Bei den aktuellen Rädern mit
~ 280 ... 360 Wh. verdoppelt sich die Energie, also 50% Unterstützung
in der "Economy" - Stufe. Da der Rollwiderstand gleich bleibt, bekommt
man nun 40% anstatt 15%. Das merkt man deutlich, da schaffen
auch weniger "Trainierte" die 60 km - Tagestour. Das Pedelec hat
an Gebrauchstüchtigkeit zugelegt. Mehr & mehr sind die Steuer-
programme "upgrade-fähig", heißt: beim nächsten Werkstattbesuch
wird es möglich, ein verbessertes Fahrprogramm oder ein spezielles
Fahrprogramm "aufzuspielen". Spartamet ( NL) lässt die Fahrprotokolle
in der Werkstatt auslesen und übermitteln. Die Auswertung der
Protokolle führt dann zur Optimierung der Steuer - Software. Heißt
zum Beispiel, daß man den Maximalstrom am Berg reduziert, man
kommt langsamer hoch, gewinnt aber an Reichweite. Dies
beruht auf der Erkenntnis, daß die Motoren durch verminderte
Drehzahl am Berg im Wirkungsgrad nachlassen & Strom weniger in
Vortrieb umsetzen. Diesem Trend steuert man durch "Stromabsenkung"
entgegen. Dies wird in Zukunft dazu führen, daß man von der "klassi-
schen Unterstützungsstufe" abgeht, dafür ein programmiertes Fahrpro-
fil anbietet, das der Händler als Dienstleistung aufspielen kann. Heißt,
der Berufspendler bekommt eine progressive Fahrcarakteristik, der
Tourenfahrer im Flachland eine degressive Charakteristik, dazu gibt
es dann noch ein Programm für "Sportler" - "Bergfahrer" usw.
progressiv:der Schub wird überproportional steigend zur Tretkraft aktiviert
Beispiel: bei doppelter Tretkraft gibt es nicht doppelten Schub sondern
2,5 fach oder 3fach, bei dreifacher Tittkraft nicht 3,75 sondern 4fach usw.
Bei degressiver Ansteuerung bekommen wir eine Spiegelfunktion.
Beisiel: doppelte Tretkraft - 1,5 facher Schub usw.
Das Ganze folgt einer Kennlinie, die der Programmierer festlegt, &
nicht linear sein muß, sondern gekrümmt verlaufen kann.
Damit lässt sich die Gebrauchstüchtigkeit den individuellen Bedürf-
nissen der Fahrer anpassen, die starre Modi-Einstellung wird über-
flüssig. In Ansätzen gibt es das bereits.


War es vor 4 Jahren noch das "non-plus-ultra" wenn die "Anfahrhilfe"
bis 6kmh Einen beim Start quer über die Straße zog, Giant glänzte da
seinerzeit mit. Heute ist die Anfahrhilfe Standard, einige Räder glänzen
mit einem "Gashebelchen" welches man zieht, um analog bis 250 W.
Schub abzurufen. Begrenzt wird die Sache ebenfalls bei 6kmh ( Vor-
schrift -EU ) Als Nebeneffekt kann man den Gashebel oder Knopf oder
Drehgriff je nach Fabrikat als "Schiebehilfe" benutzen. Am Berg oder
unfahrbarem ( holperigem ) Gelände läuft man neben dem Rad und lässt
es "sich selbst schieben", ein Gewinn an Gebrauchstüchtigkeit. Der
"Ansmann" - Antrieb ( in Rädern verschiedener Firmen verbaut ) glänzt
neben dem Schiebemodus noch mit einem "Tempomat" . Man stellt
ein Tempo ein & schwimmt in "der Gruppe" mit, auch wenn die eigene
Tretkraft schwankt. Ob man das braucht, muß Jeder für sich beant-
worten. "Hercules" bietet ein ähnliches "Features" an, einen "Speed-
knopf " der beim Drücken das Drehmoment erhöht, gut für Strassen-
querung, kurze Anstiege - Start an der Ampel - Überholmanöver usw.
Man sieht, der Markt ist in Bewegung, die Pedelecs werden besser.

Bei Rädern mit "Rekuperation" ( Stromrückgewinnung )
wird die Beleuchtung meist aus dem Fahrakku gespeist.
Dies wird einerseits sinnvoll & möglich, durch stromsparende "LED-
Beleuchtung" andererseits besitzen diese Räder eine Sondergenehmi-
gung auf einen Außenläufer-Dynamo zu verzichten, weil bei leerem
Akku der Motor beim Treten Dynamofunktion übernimmt & ausreichend
Strom für die "LED 's " liefert. Begonnen hat damit schon vor gut
4 Jahren Giant, - mittlerweile haben andere Hersteller nachgezogen.
Die Frage der Radbeleuchtung steht zur Zeit auf dem Prüfstand & wird
voraussichtlich gelockert, in dem unter Auflagen Batterie & Akku
Beleuchtungen zugelassen werden.
Ebenfalls kam Giant mit einer "Monofeder im Steuerrohr" auf den Markt,
Andere haben auch hier nachgezogen. Der Vorteil dabei ist,
der Anstellwinkel im Steuerrohr kann steiler sein, es wird weniger
verkantet, die Gabel kann aber mehr "Vorlauf" bekommen, das Rad läuft
besser geradeaus & flattert weniger bei Beladung mit Gepäck & Tal-
fahrten > 25 kmh. Merkwürdigerweise rüstet Giant nicht alle Modelle
mit dieser Federung aus, - warum weiß ich nicht. Der Federweg beläuft
sich je nach Fabrikat zwischen 30..35mm zur Zeit mit fester Einstellung.

Für die Mehrzahl der Pedelecfahrer wird wohl die Damenausführung mit
tiefem Einstieg in Betracht kommen. Das bringt für Normalfahrer einige
Bequemlichkeit. Wer sich jedoch Gedanken macht, ob sein zukünftiges
Pedelec bis 27 kmh "mitzieht", sollte hier die Finger weglassen. Alle
sogenannten Einrohrrahmen bringen von Hause aus eine verminderte
Verwindungssteifigkeit mit. Zusätzliche Versteifungsstreben mindern
diesen Nachteil, können ihn aber nicht wirklich beseitigen.
So begegnet Giant diesem Schwachpunkt mit einem "oversized"
(überdimensioniertem) Rahmen-Rohr oder einem Doppelrohr. Andere
wie "Falter" verdicken das Rohr im Tretlagerbereich, "Göricke" mit sei-
nem "Capri-4" setzt ein Stützrohr hälftig an ( originell ) oder modifizieren
den "Diamantrahmen" so, daß es einem "halbtiefen" Einstieg gleich
kommt. Aus gutem Grunde verzichten S-Pedelec's auf den tiefen Ein-
stieg. Mein Anliegen ist es nicht, alle Räder zu beschreiben, sondern
den Blick des zukünftigen Käufers auf bestimmte Kriterien zu schärfen.
Welche Priorität der Einzelne den Eigenschaften beimißt, bleibt seine
persönliche Sache. Wer nur gemütlich zur eigenen "Erbauung" durchs
"Grüne fährt" kann alles kaufen, wer jedoch ausgeprägte Vorlieben hat,
ist klug beraten, sein zukünftiges Rad darauf ab zu stimmen.

Als Erstes muß sich Jeder darüber im Klaren werden, wie er sein Rad
zu beanspruchen gedenkt, was er ausgeben will, ob es ein Stadtrad,
ein Stadt & Kurztourenrad , oder ein "Langstreckenläufer" sein soll.
Muß mit "Einkaufslast" oder Reisegepäck gefahren werden ? Will man
gar noch einen Anhänger ziehen ? Wohnt man im Flachland oder
im "Bergischen", ist man ein sportlicher Mensch in den besten Jahren,
oder ein gemütlicher Freizeitfahrer, oder ein eher "anspruchsloser Rent-
ner". Das muß jeder für sich erst klären, - danach kommt die sinnvolle
Auswahl. An einer Probefahrt kommt man auch nicht vorbei.
Wiegt man mehr als 80...90 kg. sollte man besser einen verstärkten
Rahmen, oder den klassischen "Diamantrahmen" wählen.
Der bequeme schlanke Einrohrrahmen mit tiefem Einstieg wird
die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllen. Unruhiger Gerade-
auslauf, Flattern bei flotter Talfahrt > 25kmh, wackeln bei Fahrten mit
Gepäck, & im schlimmsten Falle Rahmenbruch werden die Folge sein.
Ein guter Indikator ist das "höchstzulässige Gesamtgewicht" , - für
Fahrer mit > 100kg von Bedeutung. Zierliche leichte Räder geben hier
~120 kg an, Giant-twist-elegance verspricht 150 kg & selbst der "Stadt-
flitzer" von Winora-town weist 140 kg aus. Das für "Schwergewichte"
Räder mit größerem zul. Gesamtgewicht stabileres / ruhigeres Fahren
mit mehr Sicherheit erwarten läßt, wird wohl Jedem einleuchten. Macht
der Hersteller keine Angabe & das Rad erscheint nicht augenfällig
besonders stabil, sollte bei schweren Fahrern eine " Warnlampe " an-
gehen. Wer noch kein Pedelec gefahren hat,sollte sich im Familien oder
Bekanntenkreis umschauen, ob man nicht mal 1..2..3..Tage so ein Rad
zum Probieren geliehen bekommt.Wenn das nicht geht, kann man beim
"Händler seiner Wahl", fragen ob er nicht ein "Vorführrad" zur Verfügung
stellt. Man kann es ja leihen (& bezahlen ), jedenfalls besser als ohne
Probefahrt einen Fehlkauf tätigen. Wer noch kein Pedelec gefahren hat,
wohl aber meine Berichte gelesen, wird nach der "ausgiebigen Probe-
fahrt" Einiges klarer sehen.

Ich schliesse hier, um nicht zu überziehen & setze den Bericht
demnächst mit weiteren Einzelheiten fort. Ob es dem Einzelnen bei
seiner Entscheidungsfindung hilft, ( hoffentlich ) wird man sehen.
Gruß Doran
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Sporti
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Re: Der Stand der Pedelecs im Frühjahr 2011

Beitrag von Sporti »

Vielen Dank, Doran,

Deine Berichte sind sehr hilfreich ubd sehr ausführlich.
Wenn mich jemand nach Elektrofahrrädern fragt, dann gebe ich Ihm diese Adresse und sage: lese alles was der Doran geschrieben hat.

Aber trotzdem.
Soviel ich weiß, gibt es für reine Pedelecs ohne Anfahrthilfe keine Altersbeschränkung nach unten.
Und wenn man diese Anfahrthilfe bis 6 km/h hat, brauch man michestens eine Mofaprüfbescheinigung. Das wissen viele Händler nicht, die so Fahrräder verkaufen. ( oder wollen es nicht wisssen) Den Sinn dieser Regelung kann ich allerdings nicht erkennen.
Und deutlich klar kommt dies aus den Gesetzten nicht heraus.
Ja, inzwischen gibt es Fahrräder, die keinen extra Dynamo mehr brauchen, wenn der Motor geeinget ist, Strom bei der Fahrt zu liefern.

Sporti
Webseite: http://fambalser.wix.com/balser
3D-Saxonetten Druckteile: https://www.thingiverse.com/sportidesign/designs
Sporti's Garage Filme:https://www.youtube.com/channel/UCa9fKgCiEQWCgFEA7RKaXxg?view_as=subscriber
winfried

Re: Der Stand der Pedelecs im Frühjahr 2011

Beitrag von winfried »

Hallo Doran,

vor wenigen Tagen durfte ich mir bei meinem Fahrradhändler ein
Pedelec ausleihen und damit eine Probefahrt machen.
Hierbei handelte es sich um ein besonderes Rad, ein "Schmankerl"
welches mit rel. kleinen Rädern, aber "ordentlichem Bums" daherkommt.
Ein "Victoria Eagle", welches nur in 150 Exemplaren limitiert gebaut wird.

Der Händler schwärmte von dem Rad und nach der Probefahrt tat ich's auch.

Nun muss ich gestehen, dass unser Umland auf der Grenze Westerwald zum Bergischen
zwar keine besonders hohen Berge vorweisen kann, aber dafür ganz viele kleinere.
Und ich bin auch nicht der Allerleichteste, und so richtig sportlich bin ich auch nicht.

Nun bin ich nach der ersten Probefahrt ein wenig auf den Geschmack gekommen und liebäugele
mit der Anschaffung eines E-Rades. Klar, der "Eagle" wirds nicht, teuer, klein und für längere
Fahrten ungeeignet.

Und jetzt wird's wirklich schwierig, da die Auswahl an Pedelecs riesig ist. Der Händler führt noch
Kalkhoff-Räder und so werde ich bald auch davon eins probefahren.

Hier möchte ich mich für Deinen ausführlichen und sachlichen Bericht Teil I ganz herzlich
bedanken und warte gespannt auf Teil II. Du wirst wahrscheinlich meine Kaufentscheidung
mit den vielen wichtigen Inforfmationen Deines Artikels entscheidend beeiflussen!

Danke Doran!

Gruß Winfried
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Dieter-K
Beiträge: 4818
Registriert: Freitag 17. Oktober 2008, 22:26
Wohnort: Gelsenkirchen, Ruhrgebiet

Re: Der Stand der Pedelecs im Frühjahr 2011

Beitrag von Dieter-K »

Hallo Doran,

danke für deinen interessanten Bericht.
Es tut sich also was am Markt. Man achtet anscheinend sehr genau auf die Wünsche der engagierten Kundschaft und setzt sie auch nach Kräften um.

Dieter
doran

Re: Der Stand der Pedelecs im Frühjahr 2011

Beitrag von doran »

Hallo Sporti,
ich habe mal nachgelesen, eine Altersbeschränkung ( 15J.) zum Fahren
von Pedelecs gibt es nicht. Ich habe das auf einer ADAC - Seite
gelesen, scheint mir rechtlich aber nicht haltbar.(falsche Interpretation)
Das Hauptproblem ist, daß die rechtliche Grundlage die
Europäische Norm EN 15194 ist. Sie ist aber einerseits kein
Gesetz, andererseits müssen Gesetze & Verordnungen der
Mitgliedsländer mit ihr konform gehen, ein seltsamer Widerspruch.

Daraus resultiert auch die "Rechtsunsicherheit" mit der Anfahrhilfe.
Eine Rechtsauffassung interpretiert diese als Motorantrieb der genehmigt
werden muß - unterste Stufe- die Regeln fürs Leichtmofa.
Die andere Auslegung bezieht sich auf die Rechtslage, daß
Krankenfahrstühle mit Motorantrieb auch Fahrzeuge sind, die aber
von Jedermann gefahren werden dürfen ohne Altersbeschränkung
oder Prüfbescheinigung.(bis 6kmh) Wenn die Anfahrhilfe auf 6kmh beschränkt
ist, wäre sie demnach rechtlich den Krankenfahrstühlen gleichzusetzen.
Da zur Zeit kein Urteil in letzter Instanz vorliegt, bleibt die Lage im
Graubereich. Verschärft wird die Situation noch dadurch, daß Regelungen
im Detailbereich von den "Ländern" vorgenommen werden dürfen.
Was in NRW verboten ist, kann in Brandenburg noch zulässig sein.
Nur für Details, die "große Linie" ist schon bundeseinheitlich. Da man
davon ausgehen kann, daß der Durchschnittspolizist diese "Feinheiten"
auch nicht kennt, brauch man sich nicht allzu viele Sorgen zu machen.
Noch mehr Graubereiche tun sich bei den "S-Pedelec" auf.
Gruß Doran
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