Schont den deutschen Wurm...
Verfasst: Donnerstag 30. Oktober 2008, 12:30
Hallo Bergziegenfahrer,
...denn er ist schmächtig.
Der Hollandwurm ist besser - er ist mittelprächtig.
Worum geht es hier? Es geht um die Einstufengetriebe in D- und NL-Version, die eine Wurmwelle (Korkenzieherwelle) haben, woran man diese Getriebeversionen erkennt, und wie man am besten damit umgeht. So hat der Wurm ein langes Leben und zerbricht nicht daran.
1. Woran zu erkennen?
Im Verlauf der 299er-Motorversion erfolgte der Übergang auf Einstufengetriebe, durch die die Dreistufengetriebe mit "normalen" Zahnrädern ersetzt wurden. Während die alten Dreistufer unter Last typische sirrende Zahnradgeräusche von sich geben, sind die Einstufer frei davon. Typisch ist hier ein schleifendes Geräusch beim (vorsichtigen) Zurückschieben des Rades, weil es beim "Falschherumbetrieb" zu deutlichen Reibeffekten im Bereich der Wellenflanken kommt. Die empfindliche D-Version erkennt man typischerweise an der im Zylinder eingegossenen "20".
2. Wieso Wurmwellenbruch?
Der deutsche Wurm ist deshalb so empfindlich, weil er besonders dünn ist (sein muss), um die im Vergleich zur NL-Version stärkere Untersetzung von ca. 0,03 in einem Schritt von Motordrehzahl auf Raddrehzahl zu ermöglichen. Kritisch sind alle Arten von Drehmomentschlägen auf das Getriebe, die ganz unterschiedliche Ursachen haben können.
3. Schonender Umgang, aber wie?
Zwar hat die Saxo ein Fliehkraftkupplung, die schonend arbeitet, aber die Sperrklinken sind dafür sehr ruppig! Beim Start aus dem Stand heraus kommt es daher oft zu starken Schlägen, weil der Motor die Kupplungsglocke erstmal im "Leerlauf" hochdreht, bis die Sperrklinken greifen und dann die Kupplungsglocke abrupt wieder stoppt! Um das zu vermeiden, kann man den Motor entweder bei zügiger Fahrt starten oder man bringt im Stand die Sperrklinken vorab in Eingriff, indem man das Rad vor dem Start um ca. 5...6cm ZURÜCK bewegt.
Gefährlich ist dagegen jedwedes plötzliche schnelle ZurückWUPPEN des Rades, indem man es z.B. vorwärts mit Restgeschwindigkeit gegen eine Hauswand prallen lässt. Gerade weil das keine Kraftanstrengung erfordert, spürt man die massiven Wirkungen auf den Wurm erst, wenn er KNACK macht.
Besonders schlimm sind aber Drehmomentstöße bei Drehzahlen von 3000/min und mehr, weil die Fliehkraftkupplung dann die schweren rotierenden Massen von Motor und Polrad quasi "dazuschaltet", um so den Wurm zu brechen. Beispiele: Vollgasfahrt (womöglich noch bergauf) durch ein Schlagloch oder über ein vom Hinterrad "wegrollbares" Hindernis (runder Ast oder Stein...). Im Ergebnis wird dabei für kurze Zeit Vortriebsenergie in die nun frei rotierenden Massen von Motor, Polrad und Kupplungsglocke eingespeist. Beim erneuten Bodenkontakt des Hinterrades kann diese Energie den Wurm dann zerbrechen. Augen auf also und VORHER das Gas wegnehmen!
Denn mit etwas Gespür dafür, was der deutsche Wurm nicht mag, kann ihm ein langes und glückliches Leben beschieden sein...
Grüße - Sparky

...denn er ist schmächtig.
Der Hollandwurm ist besser - er ist mittelprächtig.
Worum geht es hier? Es geht um die Einstufengetriebe in D- und NL-Version, die eine Wurmwelle (Korkenzieherwelle) haben, woran man diese Getriebeversionen erkennt, und wie man am besten damit umgeht. So hat der Wurm ein langes Leben und zerbricht nicht daran.
1. Woran zu erkennen?
Im Verlauf der 299er-Motorversion erfolgte der Übergang auf Einstufengetriebe, durch die die Dreistufengetriebe mit "normalen" Zahnrädern ersetzt wurden. Während die alten Dreistufer unter Last typische sirrende Zahnradgeräusche von sich geben, sind die Einstufer frei davon. Typisch ist hier ein schleifendes Geräusch beim (vorsichtigen) Zurückschieben des Rades, weil es beim "Falschherumbetrieb" zu deutlichen Reibeffekten im Bereich der Wellenflanken kommt. Die empfindliche D-Version erkennt man typischerweise an der im Zylinder eingegossenen "20".
2. Wieso Wurmwellenbruch?
Der deutsche Wurm ist deshalb so empfindlich, weil er besonders dünn ist (sein muss), um die im Vergleich zur NL-Version stärkere Untersetzung von ca. 0,03 in einem Schritt von Motordrehzahl auf Raddrehzahl zu ermöglichen. Kritisch sind alle Arten von Drehmomentschlägen auf das Getriebe, die ganz unterschiedliche Ursachen haben können.
3. Schonender Umgang, aber wie?
Zwar hat die Saxo ein Fliehkraftkupplung, die schonend arbeitet, aber die Sperrklinken sind dafür sehr ruppig! Beim Start aus dem Stand heraus kommt es daher oft zu starken Schlägen, weil der Motor die Kupplungsglocke erstmal im "Leerlauf" hochdreht, bis die Sperrklinken greifen und dann die Kupplungsglocke abrupt wieder stoppt! Um das zu vermeiden, kann man den Motor entweder bei zügiger Fahrt starten oder man bringt im Stand die Sperrklinken vorab in Eingriff, indem man das Rad vor dem Start um ca. 5...6cm ZURÜCK bewegt.
Gefährlich ist dagegen jedwedes plötzliche schnelle ZurückWUPPEN des Rades, indem man es z.B. vorwärts mit Restgeschwindigkeit gegen eine Hauswand prallen lässt. Gerade weil das keine Kraftanstrengung erfordert, spürt man die massiven Wirkungen auf den Wurm erst, wenn er KNACK macht.
Besonders schlimm sind aber Drehmomentstöße bei Drehzahlen von 3000/min und mehr, weil die Fliehkraftkupplung dann die schweren rotierenden Massen von Motor und Polrad quasi "dazuschaltet", um so den Wurm zu brechen. Beispiele: Vollgasfahrt (womöglich noch bergauf) durch ein Schlagloch oder über ein vom Hinterrad "wegrollbares" Hindernis (runder Ast oder Stein...). Im Ergebnis wird dabei für kurze Zeit Vortriebsenergie in die nun frei rotierenden Massen von Motor, Polrad und Kupplungsglocke eingespeist. Beim erneuten Bodenkontakt des Hinterrades kann diese Energie den Wurm dann zerbrechen. Augen auf also und VORHER das Gas wegnehmen!
Denn mit etwas Gespür dafür, was der deutsche Wurm nicht mag, kann ihm ein langes und glückliches Leben beschieden sein...

Grüße - Sparky